Goaßlschnalzn
Das "Goaßlschnalzn" stammt von Fuhrleuten, die mit Ihren Pferdegespannen von Ort zu Ort unterwegs waren. Zur Erkennung wer des Weges kommt, hatte jeder der Fuhrleute seine eigene Art zu "Schnalzen". Es entstanden bestimmte Schlagarten, wie der Vorhandschlag, der Rückhandschlag und der Doppelschlag,
später auch die "Triangel". Im Laufe der Zeit entstanden so Erkennungsmelodien, einzelne Fuhrleute entwickelten beachtliche Geschicklichkeit, im Umgang mit ihrer Peitsche..
Die Fuhrmannsgoaßl ist langstielig und sie besitzt eine relativ kurze Schnur. Der Stiel ist etwa 1,40-1,50m Lang und verjüngt sich vom Griff bis nach oben hin zur Öse. Der Stiel der Goaßl muss sich biegen lassen und ist meist aus Glasfiber. Der Griff ist aus einem gummiähnlichen Material. Über eine etwa 5cm lange feine Schnur, dem "Schlag", ist die etwa 1,10m lange, aus Hanf geflochtene Schnur, der "Strick", am dünnerem Ende des Goaßlstieles an einer Öse angebracht. Die Schnur verjüngt sich nach unten, dort hängt eine kleine gedrehte Quaste, die "Schmitz", sie ist meist eine Perlonschnur. Die Schmitz ist entscheidend, denn durch sie wird das Schnalzen erst möglich. Durch eine äußerst schnelle Bewegung erzeugt die Schmitz ein Vakuum, dadurch entsteht innerhalb 1/1000 Sekunde ein luftleerer Raum. Durch diesen luftleerer Raum, dem Vakuum, stößt die Luftsäule wieder zusammen und ergibt den Knall. Zur Erzeugung des Knalls gehören nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch Eleganz, Takt- und Rhythmusemp-finden, da heute meist zu den Tönen der Zieharmonika geschnalzt wird.